Working Equitation setzt sich heutzutage aus vier Komponenten zusammen, die alle auf Basis der klassischen geritten werden. Die früheren Anforderungen an die Rinderhirten werden nun in der Working Equitation in bis zu vier Teildisziplinen abgefragt.
Die Abwechslung der Working Equitation ist es, was viele dazu bringt diese Sportart auszuüben.Neben einer Dressurprüfung besteht die Working Equitation Prüfung aus einer Stil-Trail sowie Speed-Trail Prüfung. Den Abschluss bildet zumeist das Rindertreiben.

Teildisziplinen der Working Equitation

Dressur
Die Dressur ist die Basis für alle Teilprüfungen und wird in 5 Leistungsklassen unterteilt. Die schwereren Klassen werden nur im Schritt und Galopp geritten. In der schweren Klasse (S) werden auch Lektionen aus dem Grand Prix der Dressurreiter gefordert. Bewertet werden in der Dressur die Einwirkung des Reiters sowie die gelassene und korrekte Arbeitsweise des Pferdes. Hier ist reelles Reiten gefordert. Wichtig sind deshalb die Reinheit der Gänge und sauber gerittene Übergänge.

Stiltrail
Der Stiltrail beinhaltet 10-15 Hindernisse, wie z.B. Parallel-Slalom, Gatter, Tor, Brücke, Tonnen zum Umrunden, Sidepass, Gasse oder Glockengasse, die in einer bestimmten Reihenfolge absolviert werden müssen. Bewertet werden die korrekte Ausführung und der Stil, wie die gestellten Aufgaben gemeistert werden. Je entspannter, lockerer und souveräner Pferd und Reiter wirken, desto besser fällt die Bewertung aus.

Speedtrail
Im Speedtrail soll Geschwindigkeit mit Geschicklichkeit verbunden werden. Es wird der gleiche oder ein ähnlicher Parcours wie beim Stiltrail geritten. Dieses Mal jedoch mit dem Augenmerk auf die benötigte Zeit zum Absolvieren der Aufgabe. Jeder Fehler ergibt Strafsekunden. Doch auch in dieser Teildisziplin wird von den Teams durchaus stilvolles Reiten erwartet.

Rinderarbeit
Die Rinderarbeit ist der eigentliche Ursprung der Working Equitation und häufig die publikumswirksamste Disziplin. Hier muss der Reiter ein Rind von der Herde separieren und in einen abgesperrten, als Ziel definierten Bereich treiben. Pferd und Reiter sollen dabei ein weiteres Mal unter Beweis stellen, wie sicher und harmonisch ihre Kommunikation funktioniert. Bewertet wird in diesem Prüfungsteil nach vergebenen Punkten der Richter. Sollte Punktegleichstand herrschen, wird nach der schnellsten Zeit platziert.
Um an der Rinderarbeit teilnehmen zu dürfen, muss der das Reiter-Pferde-Paar zuvorderst durch die Teilnahme an einem Kurs den sogenannten Rinderschein erworben haben. Dadurch wird sichergestellt, dass das Pferd an Kühe gewöhnt ist und der Reiter weiß, wie er die Rinder möglichst stressfrei bewegen kann.

Die Leistungsklassen der Working Equitation

  • Klasse E und A:
    Für Einsteiger geeignet, verschiedene Grundlektionen wie Übergänge zwischen den Gangarten. Die Aufgabe wird in allen drei Grundgangarten geritten.
  • Klasse L:
    Rückwärtsrichten, Außengalopp, einfache Galoppwechsel, die Aufgabe wird in allen drei Grundgangarten geritten Klasse M: Verschiedene Seitengänge, fliegende Galoppwechsel, die Aufgabe wird nur im Schritt und Galopp geritten
  • Klasse S (Masterklasse):
    Grand Prix Lektionen wie Pirouetten und Galopptraversalen, die Aufgabe wird nur im Schritt und Galopp geritten

Anders als beim Westernreiten werden jedoch alle Aufgaben grundsätzlich in Anlehnung geritten.

Working Equitation kann für viele Reiter eine spannende Möglichkeit sein, das eigene Training abwechslungsreicher zu gestalten und das Pferd vor neue Herausforderungen zu stellen. Im Mittelpunkt sollte die Harmonie zwischen Reiter und Pferd und die Freude, die beide beim Erledigen der Aufgaben empfinden, stehen.

Working Equitation ist grundsätzlich für alle Pferde geeignet und eine Reitsportdisziplin, die offen für alle Pferderassen ist. Wichtig ist nur die Einstellung des Pferdes und wie viel Motivation und Freude das Pferd an den gestellten Herausforderungen hat.