Clara Breuer ‒ der Weg ist das Ziel

Clara Breuer mit Chico Bob Chex
Clara Breuer mit Chico Bob Chex

Seit frühester Kindheit haben mich Tiere fasziniert. Meine Großeltern führten einen Bauernhof und so kam ich bereits früh in Kontakt mit Hunden, Katzen, Kühen und Pferden. Vor allem die Pferde haben es mir angetan und seit meinem 4. Lebensjahr habe ich klassischen Reitunterricht erhalten.

Wie üblich boten die meisten Reitschulen nur das „Englischreiten“ an und es war auch schwierig, eine gute Reitschule zu finden. Für meine Eltern und mich gab es wichtige Kriterien zur Auswahl einer Reitschule. Zunächst Schulpferde, die verlässlich sind und weder buckeln, treten, beißen oder durchgehen und ein Reitlehrer bzw. eine Reitlehrerin, der/die kompetent und freundlich ist, gut erklärt und auf Nachfragen geduldig reagiert. Und auch Gruppenreitunterricht sollte es nicht sein, da wir die Erfahrung gemacht hatten, dass ab ca. 5 Reitschülern ein individueller Unterricht nicht mehr möglich ist.

Um auch einmal das Westernreiten kennenzulernen, wechselte ich 2015 den Reitstall und lernte Alexandra und Theodor Schürmann kennen. Sie erkannten früh mein starkes Interesse an Pferden und stellten mir ihr Gästezimmer zur Verfügung. Somit konnte ich neben den wöchentlichen Reitstunden auch die Wochenenden und Ferien im Trainingsstall verbringen. Ich half selbstverständlich bei der Stallarbeit, lernte das Handling und den Umgang mit Werkzeug, landwirtschaftlichen Maschinen und Pferden, durfte die Turnierpferde reiten und die Familie als Helfer zu Turnieren begleiten.

Der Aufenthalt im Trainingsstall ermöglichte es mir auch, diverse Hufschmiede, Physiotherapeuten, Chiropraktiker und Tierärzte bei der Arbeit zu beobachten. Vor allem die tierärztlichen Behandlungen interessierten mich im Besonderen und somit ließ ich auch keine Gelegenheit aus, an den Terminen zugegen zu sein und, im Rahmen meiner Möglichkeiten, zu assistieren.

So war es auch nicht weiter verwunderlich, dass ich 2021 nach meinem Abitur eine Ausbildung zur Tiermedizinischen Fachangestellten in der Pferdeklinik am Kottenforst begonnen habe – eine gute Kombination von Hobby und Beruf.

Da ich nach der Beendigung meiner Ausbildung gerne als Trainer arbeiten wollte, absolvierte ich in 2022 schon diverse Kurse und Lehrgänge, um dieses Ziel zu erreichen. Die Prüfungen zum Pferdeführerschein, Longierabzeichen, Westernreitabzeichen 4, Westernreitabzeichen 3 und zum Trainerassistenten habe ich der Reihe nach bestanden.

Im Mai 2023 beendete ich meine Ausbildung in der Pferdeklinik am Kottenforst erfolgreich durch die bestandene Abschlussprüfung im Beruf „Tiermedizinische Fachangestellte“.

 

Im August und September 2023 konnte ich bei der EWU an einer Ausbildung zum Trainer C teilnehmen. Die EWU Deutschland bildet als einziger Westernreitsportverband einen anerkannten Ausbildungsweg für Trainer im Westernreiten (gem. APO/FN 2014) aus. Ein besonderes Augenmerk wird bei allen Stufen der Trainerausbildung auf das reiterliche Können, umfassende theoretische Kenntnisse rund um das Pferd (z.B. Gesundheit, Haltung), Ethik im Umgang mit Pferd und Mensch und vor Allem auf eine fachlich kompetente Unterrichtserteilung gelegt.

Die Prüfungen zum Trainer C mit praktischem und theoretischen Teil bestand ich am 17.09.2023.

Ich bin ein Fan der Vielseitigkeit des American Quarter Horse und trainiere auch mein Pferd Chico Bob Chex für die Ranch Horse Klassen.

Sofern es meine durch die Arbeit knapp bemessene Freizeit noch zu lässt, fahre ich noch gerne Motorrad und US-Cars, vom Pick Up bis zum Sportwagen.

Meine Ziele und meine Philosophie?

Ich möchte dazu beitragen, hier auf der Reitanlage pferdefreundliche Bedingungen zu erhalten, den Einstallern mit Rat und Tat behilflich zu sein und Alexandra als Co-Trainerin zur Seite zu stehen.
Ein Pferd sollte nicht als Sportgerät behandelt werden, sondern als „Familienmitglied“. Das Wohl des Pferdes sollte an oberster Stelle stehen und nicht dem Ehrgeiz des Reiters zum Opfer fallen. Das Ausbildungsziel für Pferd und Reiter sollte Zufriedenheit und Harmonie sein – es sollte also in der Ausbildung immer nach einem Weg gesucht werden, der für Pferd und Reiter gemeinsam begehbar ist.

Training Bridleless - einmal ohne Kopfstück und Gebiss