Trail
Die Trailprüfung ist die Zuverlässigkeits- und Geschicklichkeitsprüfung eines Geländepferdes. Aus dem täglichen Alltag abgeleitete Situationen wie Tor, Brücke, Plane, Wassergraben, kleine Sprünge, Bodenhindernisse, verschiedene Anordnungen von Stangen, die im Schritt, Trab oder Galopp, rückwärts oder seitwärts ohne Scheu, flüssig und sicher zu überwinden sind. Anschlagen, Umwerfen, Auslassen von Zwischenräumen, Verharren, Unruhe usw. werden als Fehler gewertet.
Die Pattern ist genau vorgegeben und Abweichungen werden geahndet. Die Pferd-/Reiterkombination soll die verschiedenen Aufgaben in angemessenem Tempo absolvieren. Punkte werden separat für die Bewältigung der Hindernisse, den Stil mit dem die Aufgaben bewältigt werden und die exakte Einhaltung der vorgeschriebenen Gangarten vergeben.
Geschicklichkeit, Willigkeit, Trittsicherheit und feines Reagieren auf die reiterlichen Hilfen werden vom Pferd gefordert. Sie sollen aufmerksam mit tiefem Kopf über die Hindernisse gehen.
Der Name der Disziplin stammt von Reins (= Zügel). Reining wird oft als die “Königsdisziplin” des Westernreitens bezeichnet. Auf jeden Fall ist es die erste Disziplin, die das Westernreiten bei der Weltmeisterschaft vertritt und vielleicht auf dem Weg zu Olympia ist.
Die besten Reiningpferde werden am losen, nahezu durchhängenden Zügel gearbeitet. Die Hilfengebung durch den Reiter sollte so fein sein, dass sie kaum wahrnehmbar ist. Reiningpferde sind Athleten, die rasante Galoppsprints und schnelle Wendungen mit ruhigen Galoppzirkeln und Stopps aus vollem Galopp mit anschließendem ruhigem Stehen vereinen. Dabei bleiben Sie entspannt und locker, sind aber doch in jedem Moment leistungsbereit.
Jede Reiningprüfung beinhaltet den Wechsel zwischen schnellen großen und langsamen kleinen Zirkeln, wobei genau in der Zirkelmitte die ”Speed Control” einsetzt, d.h. Verlangsamen innerhalb von ein oder zwei Galoppsprüngen ohne große Hilfengebung und in völlig entspannter Haltung des Pferdes.
Weiter werden fliegende Galoppwechsel, Rollbacks (180 Grad Wendungen) und Turnarounds (360 Grad Drehungen) verlangt. Die Wendungen faszinieren, präzise geritten, durch ihre Rasanz und die Beweglichkeit und schnelle Reaktion des Pferdes. Außerdem wird noch ein schnelles, weites und gerades Rückwärtsrichten gefordert.
Highlight einer jeden Reining sind sicherlich die Sliding Stops. Im Idealfall wird das Galopptempo im Run Down, der eine gerade Linie sein sollte, graduell erhöht, um kurz vor dem Stop die Höchstgeschwindigkeit zu erreichen. Zum Stop setzt das Pferd die Hinterhand unter, es ”verschmilzt” mit dem Boden und trabt mit der Vorhand weiter. Dabei bleibt es völlig entspannt.
Es gibt unterschiedliche Aufgabenstellungen (Pattern). Jede Bewegung des Pferdes soll kontrolliert ausgeführt werden. Unkontrolliertes Verhalten oder unsauberes Reiten führt zu Fehlerpunkten. Abweichen von der Pattern führt zur Disqualifikation.
Pluspunkte werden für eine harmonische, schnelle und saubere Vorführung vergeben.
Das Cutting hat sich ebenfalls aus der Rinderarbeit der Cowboys entwickelt. Cutting wird hergeleitet von to cut = schneiden, weil ein Rind aus der Herde ”herausgeschnitten” wird.
Hierzu wird ein Pferd benötigt, dass weitgehend selbständig arbeitet.
Der Reiter trennt ein Rind von der Herde, ohne dass die Herde unruhig wird oder auseinander läuft. Das Pferd arbeitet ab dem Moment selbständig, sobald die Zügelhand auf dem Pferdehals liegt. Versucht das Rind, seinem Herdentrieb folgend, zur Herde zurückzulaufen, muss das Pferd ohne Hilfengebung durch den Reiter dem Rind jeweils durch schnelle Wendemanöver und Sprints den Weg zur Herde abschneiden. Dazu ist es völlig auf das Rind fixiert. Es darf aber nicht zum Rind drängen oder es gar jagen, sondern soll immer parallel mit gleichem Abstand die Bewegungen des Rindes synchron mitgehen.
Ohne Hilfe geht es nicht. Zwei Corner Men, welche die Herde seitlich kontrollieren und zwei Turnback Men, welche das ausgesonderte Rind daran hindern in die Arena zu entlaufen, werden noch benötigt. Die Qualität der Helfer entscheidet in hohem Maße über Erfolg oder Misserfolg beim Cutting, deshalb herrscht unter Cuttern in der Regel ein besonders sportliches und kollegiales Verhältnis.
Der Cutter muss mindestens ein Rind mitten aus der Herde herausholen. Wenn das Pferd gut gearbeitet hat und das Rind stillsteht oder ihm die Hinterhand zudreht, darf die Arbeit an dieser Kuh beendet werden. Reicht die Zeit noch, können noch weitere Rinder gearbeitet werden. Zweieinhalb Minuten stehen dem Reiter zur Verfügung.
Strafpunkte gibt es, wenn es der Kuh gelingt zur Herde zurückzulaufen, für jeden Verlust an Kontrolle über das Rind oder für Hilfengebung des Reiters während der selbständigen Arbeitsphase seines Pferdes.
Gute Cow Horses sind sehr athletische Pferde, mit einem angeborenen Cow Sense, dem speziell ausgeprägten Talent, mit Rindern arbeiten zu können, das Rind zu ”lesen” und seine Reaktionen im voraus zu erahnen.
Die Working Cowhorse kombiniert Reining-Talent mit Cow Sense und entstand aus der Rinderarbeit der Cowboys. Die Prüfung besteht aus zwei Teilen – der “Dry Work” und der “Fence Work”. Im ersten Teil zeigen Pferd und Reiter ihr Können in einer kleinen Reining, also „Trockenarbeit“ und im zweiten Teil ist Fence Work bzw. Cow Work verlangt.
Die “Dry Work” ist eine Reining Pattern.
Als “Fence Work” wird die Arbeit mit dem Rind bezeichnet. Eine gute Fence Work zeigt eine perfekte Kontrolle des Rindes.
Zunächst wird das Rind an der kurzen Seite der Arena gehalten. Dabei soll das Pferd ”Cow-Sense” unter Beweis stellen und möglichst selbstständig arbeiten. Nach diesem Teil, dem „boxing“, folgt ”working down the fence”. Der Reiter lässt das Rind die lange Seite der Arena entlanglaufen, folgt ihm und wendet es nach dem Mittelmarker und spätestens vor Erreichen der Ecke zur Bande hin ab. In jede Richtung ist mindestens eine Wendung zu absolvieren.
Anschließend wird das Rind in die Bahnmitte getrieben und in Form einer ”Acht” links und rechts herum gezirkelt. Das Pferd soll dabei auf Schulterhöhe des Rindes bleiben, um seine Bewegungen kontrollieren zu können.
Die Ranch Horse Prüfung besteht aus mehreren Teilen.
- Ranch Trail
- Ranch Riding
- Ranch Reining
- Ranch Cow Work
- Ranch Cutting
- Ranch Conformation
Weitere Informationen zur Versatility finden Sie hier.
Innerhalb von maximal zweieinhalb Minuten muss ein Team von drei Reitern bis zu drei Rinder aus einer Herde aussortieren und in einen Pen (Pferch) treiben. Nicht mehr als drei Rinder dürfen dabei die Mittellinie der Arena passieren. Das Team, das am schnellsten ist, gewinnt.
In der Halter wird das Pferd an der Hand mit einem Showhalfter vorgestellt. Bewertet werden der Körperbau und die Bewegung, natürlich mit besonderem Augenmerk auf die rassetypischen Merkmale des American Quarter Horses. Beurteilt werden die Gänge in Schritt und Trab.
Die Halter-Klassen werden nach dem Geschlecht des Pferdes sowie nach dem Alter unterteilt, d.h. es gibt getrennte Klassen für Hengst, Wallache und Stuten bzw. Absetzfohlen, Jährlinge, Zweijährige usw..
Halter-Klassen werden von den Reitklassen unterschieden und sind insbesondere für Züchter interessant.
Showmanship wird nur als Jugend- oder Amateurklasse angeboten. Die Klasse entspricht im Prinzip einer Halter Klasse, nur das hier vor allem der Vorsteller bewertet wird. Neben der korrekten Vorführung des Pferdes und Einhaltung der Aufgabe, werden auch der Pflegezustand von Pferd, Ausrüstung und Kleidung beurteilt.
Die Western Horsemanship Klasse richtet sich ausschließlich an Jugendliche und Amateure. Es werden die Leistungen des Reiters beurteilt, wie präzise die Hilfen gegeben werden und wie gut und ausbalanciert der Sitz bei Ausführung der einzelnen Manöver ist. Die Prüfung besteht aus zwei Teilen, einer Einzelaufgabe und der anschließenden Railwork, einer Pleasure. Die Einzelaufgabe setzt sich aus verschiedenen Elementen der üblichen Westernmanöver und Bewegungsabläufe zusammen. Das Pferd, Sattel- und Zaumzeug müssen sauber und gepflegt sein.
Pleasure bedeutet Vergnügen. In dieser Gruppenprüfung ruht das Hauptaugenmerk auf der Leichtrittigkeit und der Bequemlichkeit des Pferdes in den Grundgangarten.
Das Pferd ist im Schritt, Trab und Galopp auf jeder Hand vorzustellen. Ruhiges, gleichmäßiges Tempo am losen Zügel und ohne stärkere Hilfengebung des Reiters wird gefordert. Außerdem sollen die Pferde leicht rückwärts zu richten sein und ruhig stehen bleiben können.
Das Pferd sollte in natürlicher Selbsthaltung ruhig und federnd, dabei taktrein und nicht schleppend gehen.
Diese Prüfung wird nach der Qualität der Gangart und der fliegenden Galoppwechsel, der Durchlässigkeit, Rittigkeit sowie der Aufmerksamkeit und Leistungsbereitschaft des Pferdes gewertet.
In den unterschiedlichen Pattern (Aufgaben) werden Schritt- und Trabpassagen verlangt, der überwiegende Teil wird allerdings im Galopp absolviert. Alle verlangen eine Folge von fliegenden Galoppwechseln, die geschmeidig und punktgenau zwischen den aufgestellten Markern in einem vorgegebenen Kurs geritten werden müssen. Eine Stange muss ebenfalls im Galopp oder Trab überwunden werden, ohne diese zu berühren und möglichst ohne dass das Pferd seinen Rhythmus ändert. Die Pattern wird mit einem Stop und anschießendem Back-Up (Rückwärtsrichten) beendet.
Beim Pole Bending werden sechs Stangen im Abstand aufgestellt, die es als Slalom im Galopp zu durchreiten gilt. Umstoßen einer Stange wird mit einer Zeitstrafe, Auslassen mit der Disqualifikation geahndet. Es kann fliegend gestartet werden. Das schnellste Pferd gewinnt.
Wie der Name schon sagt, ist das ”Tonnenrennen” eine recht spektakuläre, weil schnelle Renndisziplin. Es wird einzeln nacheinander gegen die Uhr geritten. Ziel ist es, drei Tonnen, die in Form eines Dreiecks aufgestellt sind, nach einem vorgegebenen Muster so schnell wie möglich zu umrunden. Der Start erfolgt fliegend und die Zeit wird durch eine Lichtschranke erfasst. Die Tonnen dürfen bei der Umrundung zwar berührt, aber nicht umgeworfen werden. Fällt doch eine Tonne, so wird der Teilnehmer mit 5 Strafsekunden belegt. Der schnellste Teilnehmer gewinnt.
Obwohl das Barrel Race eine starke Wirkung aufs Publikum hat und in Amerika auf keiner Show und bei keinem Rodeo fehlen darf, ist es bei uns in Deutschland nicht so populär.
Hunter under Saddle gehört zu den “English Classes”. In diesen Klassen wird das Pferd in englischem Sattel und Zäumung vorgestellt. Entsprechend ist die Kleidung des Reiters.
Hunter under Saddle verlangt wie in der Western Pleasure die Grundgangarten, allerdings in flotterem Tempo. Ein leichtrittiges Pferd mit ausgreifenden Gängen wird hier erwünscht.
Hunter Hack gehört zu den “English Classes”. In diesen Klassen wird das Pferd in englischem Sattel und Zäumung vorgestellt. Entsprechend ist die Kleidung des Reiters.
Hunter Hack besteht aus der Disziplin “Hunter under Saddle”, in der wie in der Western Pleasure die Grundgangarten, allerdings in flotterem Tempo verlangt werden. Ein leichtrittiges Pferd mit ausgreifenden Gängen wird hier erwünscht.
Zusätzlich sind zwei Sprünge zu bewältigen.
Green Working Hunter ist die Springklasse und gehört zu den “English Classes”.
In diesen Klassen wird das Pferd in englischem Sattel und Zäumung vorgestellt. Entsprechend ist die Kleidung des Reiters.
Pleasure Driving ist eine Disziplin, die man noch nicht so häufig in Deutschland sieht, aber immer mehr Anhänger findet. Zum Pleasure Driving wird das American Quarter Horse vor einen kleinen Wagen (Pleasure Cart) gespannt und in verschiedenen Gagngarten (Walk, Park Gait und Road Gait) präsentiert.